INNOS bringt Sinn in die Arbeitswelt – Inspiration für die Arbeitswelt
Was macht Arbeit wirklich sinnvoll? Und warum ist das gerade für junge Menschen eine entscheidende Frage? Diesen Fragen widmete sich die Veranstaltungsreihe mit dem renommierten Arbeitsforscher Dr. Hans Rusinek, die im Rahmen des LEADER-Projekts „Willkommen in Osttirol“ von der INNOS GmbH organisiert wurde.
INNOS setzt mit dieser Initiative ein starkes Zeichen: Für eine zukunftsfähige Region, in der Bildung, Arbeit und persönliche Entwicklung zusammengedacht werden. Mit Workshops für junge Erwachsene und Schüler*innen sowie einem gut besuchten öffentlichen Abendvortrag bei der Firma Durst ist es gelungen, gesellschaftlich brennende Themen auf ansprechende Weise in den regionalen Diskurs zu holen.
Vierdimensionale Arbeit – mehr als nur ein Job
Im Zentrum der Veranstaltung stand die Frage nach dem Sinn von Arbeit. Rusinek, der als „Pracademic“ (Jemand der in seinem Fachgebiet sowohl Akademiker als auch aktiver Praktiker ist) zwischen Theorie und Praxis vermittelt, begeisterte sein Publikum mit klaren Analysen, Humor und persönlicher Offenheit.
Besonders eindrücklich: seine Betonung der vier Formen der Arbeit, wie sie die Soziologin Frigga Haug definiert hat – ein Konzept, das gerade für junge Menschen ein neues Verständnis von Lebensgestaltung eröffnet:
1. Lohnarbeit – also bezahlte Arbeit, die im Zentrum unserer Gesellschaft steht.
2. Care-Arbeit – etwa die Betreuung von Kindern, Angehörigen oder auch sich selbst.
3. Gesellschaftliche Arbeit – freiwilliges Engagement, politische Beteiligung, Vereinsleben.
4. Selbst-Arbeit – die Beschäftigung mit sich selbst, Persönlichkeitsentwicklung, Bildung.
„Wenn wir nur die Lohnarbeit als ‚echte Arbeit‘ betrachten, verpassen wir das Wichtigste“, erklärte Rusinek. „Junge Menschen müssen heute Wege finden, alle vier Dimensionen sinnvoll zu verbinden – denn erfüllte Arbeit findet nicht nur im Büro statt.“
Junge Menschen als Zielgruppe im Fokus
Das Besondere an dieser Veranstaltungen: Sie richtete sich nicht nur an die allgemeine Arbeitswelt und HR Verantwortliche, sondern an gezielt an junge Menschen in Osttirol – eine Gruppe, die sich oft zwischen Leistungsdruck, Zukunftsfragen und dem Wunsch nach Selbstverwirklichung bewegt. „Es reicht heute nicht mehr, einfach nur Geld zu verdienen – viele wollen mit ihrer Arbeit auch die Welt verändern“, so Rusinek. Genau da setzt die Veranstaltungsreihe an: mit Raum für Reflexion, Diskussion und Inspiration.
INNOS-Geschäftsführer Reinhard Lobenwein betonte: „Uns ist wichtig, dass junge Menschen in der Region spüren, dass ihre Fragen zählen – und dass es Alternativen zum klassischen Karriereweg gibt. Mit Formaten wie diesem schaffen wir Denkräume für die Zukunft.“
Impulse für eine bessere Arbeitskultur
Ob die Frage nach „Bullshit Jobs“, dem Druck ständiger Erreichbarkeit oder der Trennung von Arbeit und Leben – Rusineks Vortrag sprach Themen an, die vielen aus der Seele sprachen. Dabei blieb er stets konstruktiv: „Nicht die Antwort auf die Sinnfrage ist entscheidend, sondern dass wir sie stellen – und gemeinsam nach guten Formen der Arbeit suchen.“
Dass gerade Osttirol mit Projekten wie diesem zur Vorreiterregion für neue Arbeitskulturen werden kann, zeigte der große Zuspruch zu den Veranstaltungen. INNOS bewies mit diesem Format, dass wirtschaftliche Entwicklung und gesellschaftliche Verantwortung Hand in Hand gehen können – und dass die Zukunft der Arbeit auch eine Frage regionaler Identität ist.
Die Podcastfolge „Sinn in die Arbeitswelt – Inspiration für die Arbeitswelt“ mit Dr. Rusinek finden Sie hier.